Traunsteiner Landtagskandidat Konrad Baur zu Besuch beim Wirtschaftsverband Landkreis Traunstein e. V.

Auf Einladung des Vorsitzenden Thomas Eberl war bei der letzten erweiterten Vorstandssitzung des Wirtschaftsverbands Landkreis Traunstein e. V. auch der Traunsteiner Landtagskandidat Konrad Baur zu Gast. „Wir schätzen Konrad Baur als wichtigen Gesprächspartner für die heimische Wirtschaft und freuen uns über die Möglichkeit des Austauschs“, erläuterte Thomas Eberl. Im Fokus standen dabei vor allem die aktuellen Projekte des Wirtschaftsverbands, welche Geschäftsführer Jürgen Pieperhoff vorstellte. So informierte der Geschäftsführer unter anderem über den aktuellen Stand der Vorbereitungen für die TRUNA 2023 und den Tag der Ausbildung.

Die TRUNA, die bedeutendste regionale Messe findet vom 29. September bis 03. Oktober in Traunstein statt. Die Vorbereitungen für die TRUNA liegen im Zeitplan, auch das Rahmenprogramm wurde in der Sitzung festgelegt. Die Messe bietet auch dieses Mal eine spannende Plattform für die Unternehmen der Region zur Präsentation ihrer Produkte und Dienstleistungen.

Der Tag der Ausbildung ist mit bereits 145 fest gebuchten Ausstellern die bedeutendste Ausbildungsmesse der gesamten Region. Sie findet diesmal im Nachgang zur TRUNA am 06. Oktober in den Messezelten statt und bietet besonders für die mittelständischen Betriebe eine wertvolle Gelegenheit, potenzielle Auszubildende kennenzulernen und sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren.

„Sowohl die TRUNA als auch der Tag der Ausbildung sind für unsere Region absolute Highlights und nicht mehr wegzudenken“, lobte Konrad Baur die Veranstaltungen des Wirtschaftsverbands. Die wirtschaftliche Stärke unseres Landkreises sei auch dadurch begründet, dass es bei uns zahlreiche Betriebe gebe, deren unglaubliches Engagement Hochachtung verdiene, so Baur. „Wir reden auf allen Ebenen der Politik immer gerne über Themen, bei denen man die finanziellen Mittel relativ zügig investiert. Wichtig ist aber auch darüber zu sprechen, dass diese Mittel im Mittelstand zunächst erwirtschaftet werden müssen“, stellte der Landtagskandidat klar. Ihm gehe es darum, dass Rahmenbedingungen geschaffen werden, die regionale Wertschöpfung zu ermöglichen, statt Innovation und Unternehmertum auszubremsen.

Landtagskandidat Konrad Baur gratulierte dem Wirtschaftsverband zu seiner erfolgreichen Arbeit und hob die Wichtigkeit der Veranstaltungen für die gesamte Region hervor. Er lobte die Betriebe der Region für ihr Engagement, die dringend benötigten Fachkräfte selbst heranzubilden.

Anschließend stellte sich Konrad Baur den kritischen Fragen der Mitglieder.

Intensiv diskutiert wurde das Thema Energiewende. Robert Aigner merkte an, dass eine umfassende energetische Autarkie des Landkreises ohne die Einbeziehung der Wasserkraft – allein mit Fotovoltaik und Windkraft – nicht zu erreichen sei. Deshalb sei unter anderem die Errichtung des Salzachkraftwerks zwingend notwendig.

Thomas Eberl wies auf das grundsätzlich hohe Potenzial von Wasserstoff als Energieträger hin. Er betonte jedoch, dass man von einer breiten Anwendung, z.B. im schweren Güterverkehr vor allem aufgrund der enormen Kosten jedoch noch weit entfernt sei. Unsere gemeinsam erstellte Studie für die Landkreise Traunstein, Rosenheim und Tirol durch die Firmen Wenger, Spedition Eberl, Spedition Dettendorfer, FH Rosenheim, Chiemgau GmbH, Wifö Rosenheim, TRIWAG, Stadtwerke Rosenheim usw.sowie weitere Details finden Sie unter: www.spedition-eberl.de/media

Baur merkte dazu an, man könne und solle sich in Bezug auf die Energiewende ehrgeizige Ziele setzen, Maßstab für Zeitpläne und Meilensteine müsse aber das Machbare bleiben. Niemand habe etwas davon, Unerreichbares mit völlig überzogenen Auflagen und Subventionen zu verfolgen und dann zu scheitern. Er wandte sich auch gegen die Einseitigkeit, mit der die Bundespolitik auf Windkraft und Fotovoltaik setze. Selbstverständlich müssten alle CO2-neutralen Energieträger in die Energiewende mit einbezogen werden. Gerade in der Region sei das Potenzial der Wasserkraft für die Energiewende hoch.

Breiten Raum nahm auch die Diskussion über die ständig zunehmende Bürokratie ein. Florian Binder verwies darauf, dass die Regulierungswut auf allen Ebenen die Unternehmen mit immer mehr unproduktiven Tätigkeiten belaste. Die Übertragung von eigentlich staatlichen Kontrollpflichten auf die Wirtschaft, z.B. beim Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, beim Mindestlohngesetz, beim Hinweisgeberschutzgesetz, bei der Datenschutzgrundverordnung usw. mit sich zum Teil widersprechenden bzw. unerfüllbaren Einzelbestimmungen führen zu Verwirrung, zu unproduktiven Mehrbelastungen und letztlich zum Verlust der Konkurrenzfähigkeit im internationalen Vergleich.

Baur bemerkte dazu, dass Gesetze mit „heißer Nadel gestrickt“ werden, ohne die Konsequenzen und Folgekosten zu bedenken. Häufig seien die Bürger dann mit Berichten über kurzfristige Änderungen oder gar Rücknahmen der eben beschlossenen Gesetze konfrontiert, die sie das Vertrauen in die Politik verlieren ließen.

Zur aktuellen Diskussion um die Erbschaftsteuer merkte Robert Aigner an, die Bezeichnung „leistungsloser Erwerb“ klinge für die Nachfolger von Familienunternehmen wie Hohn. Eine Schmälerung der Eigenkapitaldecke durch Erbschaftssteuer-Zahlungen könne die Existenz eines mittelständischen Betriebes gefährden und die Neigung, als Betriebsnachfolger persönliche Verantwortung und Haftung zu übernehmen, drastisch senken. Baur meinte dazu, dass das – im Übrigen bereits versteuerte – Betriebsvermögen im Sinne nachhaltigen Wirtschaftens, gerade im Hinblick auf notwendige Investitionen, bei den Unternehmensnachfolgern allemal besser aufgehoben sei als beim Staat.

Der Wirtschaftsverband Landkreis Traunstein organisiert nicht nur spannende und wichtige Veranstaltungen, sondern bietet auch eine Plattform für die heimische Wirtschaft und ihre Anliegen. Weitere Diskussionsveranstaltungen werden folgen.

Wir freuen uns, dass unser Raphael Geisreiter von gbranded für unsere Mitglieder in Kürze den ersten Wirtschafts-Stammtisch organisieren wird. Weitere Details folgen.

Der Vorstand des Wirschaftsverbands Landkreis Traunstein e.V.